„Schwierige Kinder“ sind oft gefühlsstarke Kinder
Warum nicht nur Hort und Schule mit diesen Kindern häufig überfordert sind und was wir tun können
Warum nicht nur Hort und Schule mit diesen Kindern häufig überfordert sind und was wir tun können
Hauen, Beißen, Kratzen, krasse Schimpfworte oder heftige Wutanfälle- in vielen Betreuungseinrichtungen und Schulen gibt es Kinder, die durch intensive Gefühlsausbrüche, Impulsivität oder regelwidriges Verhalten auffallen. Insbesondere gefühlsstarke Kinder, die im Englischen auch als „deeply feeling kids“, „strong willed“ oder „spicy“ bezeichnet werden, haben oft Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu regulieren, was zu Wutanfällen, Trotz oder Rückzug führen kann. Schnell greifen Erwachsene dann zu Strafen oder Drohungen, in der Hoffnung, das Verhalten zu kontrollieren. Doch genau hier liegt das Problem: Strafen und Drohungen greifen bei diesen Kindern selten und verschlimmern meist das Verhalten sogar.
Gefühlsstarke Kinder brauchen also keine Strafen, sondern Unterstützung. Sie benötigen Erwachsene, die ihnen helfen, ihre intensiven Emotionen zu verstehen und zu benennen. Es geht darum, eine sichere und vertrauensvolle Beziehung zu schaffen, in der das Kind sich gesehen und verstanden fühlt. Nur so kann es lernen, seine Gefühle zu regulieren und besser mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen. Strafen und Drohungen verfehlen dieses Ziel und führen meist nur zu mehr Frust auf beiden Seiten.
Klingt gut, oder? Denn wenn man miteinander redet, finden sich vielleicht Lösungen, wächst das Verständnis, können Kinder und Betreuer/Erwachsene voneinander lernen. Natürlich nicht in der Hitze des Moments. Aber im Nachhinein, wenn die Gemüter abgekühlt sind, ist dafür wunderbar Gelegenheit. Vor allem aber auch vorbeugend, wenn klar ist, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein Kind wieder die Kontrolle verliert oder sich provoziert fühlt. Dafür allerdings braucht es Beziehung auf Augenhöhe. Das heißt nicht autoritär kontrollierend sondern gleichwertig. Dazu Worte, die das Kind nicht beschämen, sondern es beruhigen. Nein, es braucht mehr als Worte. Es braucht eine gewisse Haltung. Das Vertrauen in das Gute im Kind, das es hervorzubringen gilt. Selbstregulierung lernt man nunmal nicht durch Strafen, sondern durch Co-Regulation. Das bedeutet, der Erwachsene strahlt Ruhe aus und Gefasstheit. Leider haben das wohl die wenigsten von uns zuhause vorgelebt bekommen und die Fachkraft, die das im Studium oder in der Ausbildung gelernt hat, ist ebenfalls schwer zu finden.
Die Lösung liegt also darin, neue Wege zu gehen, die Empathie, Verständnis und klare Kommunikation in den Mittelpunkt stellen – anstatt das Verhalten einfach zu unterdrücken.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht ausreicht, neue Strategien zu lernen. Wenn Sie sich manipuliert, vorgeführt, provoziert oder sonstwie getriggert fühlen, werden Sie kaum ruhig bleiben können. Deshalb ist es so wichtig, neu zu verstehen, was hier wirklich passiert und das Kind dann mit anderen Augen zu sehen. Dann bleiben Sie automatisch ruhiger, weil Sie jetzt wissen, dass das Kind gerade nicht anders kann und Hilfe braucht.
Diese neue Perspektive zu lernen, empfehle ich sehr. Ich kann Ihnen gern dabei helfen. Wenns schnell gehen soll, kaufen Sie sich am besten das Spiegel-Bestseller-Buch „Ich bin anders, ich bin gut“ von Nora Imlau (erschienen 2022). Sehr umfassend, hilfreich und realitätsnah beschreibt sie dort gefühlstarke Kinder ab 6 Jahren. Der Vorgänger des Buches für kleinere Kinder: „So viel Freude, so viel Wut“ stammt von 2018 und wurde ebenfalls ein Spiegel-Bestseller.
Die Erkenntnisse aus beiden Büchern bestätigen für mich den modernen bindungs- und bedürfnisorientierten Erziehungsansatz. Gefühlstarke Kinder benötigen letztlich keine Sonderbehandlung, auch wenn ihr Verhalten oft eine Herausforderung darstellt. Sie verlangen aber einen anderen, für viele radikal neuen Umgang, der letztlich nicht nur gefühlsstarken Kindern helfen könnte, sondern von dem alle Beteiligten enorm profitieren würden.
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Kinder faszinieren mich und ich möchte, dass sie sich frei entfalten können und eine möglichst unbeschwerte Kindheit haben. Deswegen helfe ich Eltern und Pädagogen, Kinder besser zu verstehen. Für ein liebevolles Miteinander und Kinder, die sich gesehen und gehört fühlen. Dann gibts weniger Wutanfälle und Konflikte, starke Beziehungen und trotzdem keine verwöhnten Gören. Und natürlich lassen sich meine Methoden auch auf Erwachsene anwenden, denn wir sind schließlich alle Menschen und haben grundsätzlich die gleichen Bedürfnisse. Wenn Du mehr wissen willst, hier bist Du richtig.
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